Umbau Scheunen im Burgviertel, Bad Wimpfen
Projekt und Ausführung 2014 - 2016
Tragwerk: Grau.Wurst.Wisotzki.GbR, Bietigheim-Bissingen
HLS: Planungsbüro sanicom, Bruchsal
ELT: Heimo Herbel Elektroplanung GmbH,Neckarsulm
Bauphysik: dieBauingenieure - Bauphysik GmbH, Karlsruhe
Im Burgviertel der historischen Marktstadt Bad Wimpfen, direkt gegenüber dem Steinhaus und dem blauen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt auf der historischen Stauferpfalz, erinnert ein Scheunenkomplex an die mittelalterliche Nutzung des Pfalzareals. Der prominente Fachwerkgiebel der hohen Scheune prägt seit Beginn des 16. Jahrhunderts das historische Stadtbild an der Straßengabelung.
Im Innenraum überraschte die einsturzgefährdete Scheune mit einem überhohen Raum, der direkt von der
Stauferpfalz erschlossen werden kann und mit einer großen Öffnung in der Decke im Zentrum der Scheune, die dem ehemaligen Heuaufzug diente.
Um die Struktur der Scheune zu stabilisieren und für die neue Wohnnutzung nach zeitgemäßen Standards zu ertüchtigen, wurde eine "Betonskulptur" eingefügt, die den überhohen Raum im Erdgeschoss gliedert und mit einer neuen Zwischenebene ergänzt. In der Öffnung des ehemaligen Heuaufzugs wurde ein Personenlift angeordnet, der eine weitestgehend barrierefreie Nutzung des gesamten Gebäudes bietet. In dem Gebäude konnten zwei unabhängige Nutzungen verwirklicht werden. Jene im Dachgeschoss kann über ein eigenes, geschlossenes Treppenhaus oder über den Aufzug im Kern, vom Sockelgeschoss aus, in dem sich eine neue gemeinsame Garage befindet, erschlossen werden.
So konnte die Scheune gerettet werden und mit möglichst wenig Substanzverlust zu einer individuellen Wohnnutzung transformiert werden. Dabei war es uns wichtig, dass der über 500 Jahre alten Scheune nicht ihr ursprünglicher Charakter genommen wird.